Amputation

Storch und Beller hilft dabei mobil zu bleiben

Storch und Beller hilft mit ausführlichen Informationen zum Thema Amputation und der Interimsprothese für den Oberschenkel.

Der Verlust eines Körperteils ist ein massiver unumkehrbarer Einschnitt im Leben. Nichts ist mehr, wie es mal war – und doch geht es weiter. In der Regel finden sich Betroffene in der neuen Situation aber erstaunlich gut zurecht. Eine gute prothetische Versorgung unterstützt die Rückkehr in eine gewisse Normalität.

Genauso wichtig wie die persönliche Einstellung des Betroffenen ist die Betreuung durch ein gutes Behandlungsteam aus Ärzten, Therapeuten und Orthopädietechnikern, das Sicherheit und Vertrauen gibt, ohne dabei unerreichbare Ziele in Aussicht zu stellen. Ein Erfolg in der Genesung und in der Rehabilitation kann sich aber nur einstellen, wenn der Patient am gesamten Prozess aktiv teilnimmt.

Um ein klar definiertes Therapieziel zu erreichen, ist ein verständnisvoller Umgang mit dieser Problematik für Storch und Beller selbstverständlich. Durch dokumentierte Designprozesse werden Behandlungsstrategien weniger zeitaufwändig, dabei effektiver und angenehmer für die Patienten.
Uns liegt es am Herzen, unsere Patienten in dieser schwierigen Phase zu begleiten und durch ständige Weiterbildungen und Kontakte zu führenden Ärzten und Kompetenzzentren eine optimale Versorgung zu garantieren.

Ziel von Storch und Beller ist es, dem Betroffenen durch die individuelle Versorgung mit einer Prothese ein hohes Maß an Unabhängigkeit zurückzugeben und ihm die aktive Teilnahme am Leben zu ermöglichen.

Illustration Phantomschmerz

Sie sind nicht allein! Zwischen 50 und 80 % der Patienten mit Amputationen haben Empfindungen in Bereichen, die der amputierten Gliedmaße entsprechen.

Amputierte berichten von unterschiedlichen Empfindungen des Schmerzes, meist aber beschreiben sie ihn als einschießend, brennend, stich- und krampfartig. Phantomschmerzen entstehen in der Wirbelsäule und im Gehirn und treten umso häufiger auf, je länger der Betroffene bereits vor der Operation Schmerzen hatte. Er kann sich entweder nach und nach reduzieren oder dauerhaft vorhanden sein.

Auch das Phantomgefühl tritt nach der Amputation auf. Hierbei handelt es sich um echte, aber nicht schmerzhafte Gefühle, die sich je nach Alter wechselnd unterschiedlich auswirken können. Im höheren Lebensalter treten sie in der Regel häufiger auf.

Nicht zu verwechseln ist der Phantomschmerz mit dem Stumpfschmerz. Dieser tritt sehr häufig und direkt nach der Amputation auf. Die Ursache dieses Schmerzes befindet sich unmittelbar im Bereich der Amputation und wird über die Haut, die Weichteile und über das Rückenmark an das Gehirn übermittelt. Neben Störungen in Gefäßen und Nervenbahnen können unter Umständen auch eine mangelnde Weichteildeckung, einen Weichteilüberhang, Verwachsungen von Haut und Knochen bzw. Narbengewebe und Nerven Ursachen des Stumpfschmerzes sein.

Es gibt Möglichkeiten, diese Schmerzen zu behandeln. Ihr Arzt wird Ihnen die für Sie geeignete Therapie empfehlen.

Eine Prothese bedeutet nicht, dass man nicht mehr am Alltag teilnehmen kann – sie unterstützt/fördert es sogar. Mit einer auf die individuellen Bedürfnisse des Betroffenen  zugeschnitten Prothesenversorgung steht auch sportlichen Aktivitäten nichts im Wege. Diese helfen sogar, den Umgang mit der Prothese zu erlernen und gesundheitlichen Problemen vorzubeugen.

Eine Vielzahl von Prothesenpassteilen, moderne Schaftformen und Fertigungstechniken ermöglichen eine sehr spezifische Versorgung. Unter Berücksichtigung der Mobilität des Anwenders achtet der Orthopädietechniker von Storch und Beller schon bei der Herstellung der Interimsprothese auf die passende Auswahl.

Überziehen des Silikon-Liners

Direkt nach der Amputation ist der Stumpf in der Regel stark geschwollen. Außerdem ist die Operationswunde noch nicht voll verheilt. In diesem Stadium ist eine Belastung des Stumpfes zu vermeiden, da die Naht der Operation hierdurch aufreißen und es zu Komplikationen kommen kann.

Zur Reduzierung der Schwellung und zur besseren Abheilung der Operationswunde wird nach dem Entfernen der Drainage mit der Kompressionstherapie begonnen. Die Kompression findet mit Hilfe eines Post-OP-Liners (POP-Liner) statt.

Die Dauer der Kompressionstherapie ist bei jedem Patienten individuell und abhängig von verschiedenen Faktoren wie beispielsweise Stumpfheilung, Schwellung, Stumpfbeschaffenheit etc. Durch eine konstante und degressiv wirkende Kompression wird der Amputationsstumpf schonend geformt und für die spätere Prothesenversorgung vorbereitet.

Anlegen des Silikonliners bei Oberschenkelamputation

1. Schritt

Drehen Sie die Innenseite der Silikonhülle nach außen. Wenden Sie die Hülle dabei soweit, bis am unteren Ende eine gleichmäßige Fläche entsteht.

2. Schritt

Setzen Sie die gewendete Silikonhülle, ohne Druck auszuüben, am Stumpfende an und schieben Sie diese faltenfrei bis in den Leistenbereich hoch.

Wichtig: Achten Sie bitte darauf, die Silikonhülle nicht aufzurollen, sondern aufzuschieben, da es sonst zu übermäßiger Belastung für die Stumpfhaut kommen kann.

3. Schritt

Schieben Sie den gewendeten Teil der Hülle nun komplett bis nach oben und streifen Sie diesen glatt. Kontrollieren Sie den Sitz der Silikonhülle auf mögliche Lufteinschlüsse bzw. Falten. Sollten sich beim Anziehen Lufteinschlüsse oder Falten gebildet haben, wiederholen Sie bitte den Anziehvorgang. Bei einer Unterschenkelamputation beachten Sie bitte, dass sie das Knie vor dem Überziehen des Liners in eine Beugung von 10°-30° bringen.

Warum ist ein gleichmäßiges Anliegen der Silikonhülle besonders wichtig?
Bei Lufteinschlüssen kann der Schweiß kondensieren und zu Hautirritationen durch Glukose-Salze-Aminosäuren und daraus folgende Mazerationen (Hautaufweichung mit entzündlicher Folge) führen. 

Reinigung der Silikonhülle

4. Schritt

Vor jedem Ersteinsatz und nach jeder Anwendung ist eine gründliche Reinigung der Silikonhülle notwendig. Wenn die Silikonhülle bereits vom Patienten getragen wurde, benutzen Sie bitte für den Reinigungsvorgang Handschuhe.

Nehmen Sie die Silikonhülle aus dem Karton und wenden Sie diese auf die Innenseite. Reiben Sie die Innenseite gründlich mit einer Neutralseife ein. Waschen Sie anschließend die Innenseite gründlich mit heißem Wasser ab.

Wenden Sie die Hülle nun wieder, reiben Sie die Außenseite ebenfalls gründlich mit Neutralseife ein und waschen diese anschließend mit heißem Wasser ab.

5. Schritt

Stellen Sie abschließend die Silikonhülle zum Trocknen (z.B. über Nacht) auf den mitgelieferten Trockenständer.

Von der individuellen Fertigung bis zur ersten Anprobe

Orthopädietechnik-Mechaniker justiert Ottobock Prothese

Die für jeden Anwender individuell gefertigte Interimsprothese wird anprobiert. Nach einer Einweisung in die Handhabung werden erste Steh- und Gehübungen durchgeführt. Hierbei werden die Statik der Prothese und die Länge genau justiert.

Während der Interimsversorgung hat der Anwender die Möglichkeit, die Schafttechnik und die unterschiedlichsten Fuß- und eventuell auch Kniepassteile kennenzulernen. Je nach Mobilitätsgrad, individuellen Wünschen und Interessen können entsprechende Fußpassteile und Füße getestet werden.

Auch bei den Kniepassteilen stehen für alle Mobilitätsgrade sehr sichere und dynamische Gelenke zur Verfügung, die zum Teil auch mikroprozessorgesteuert mit einem oder auch mehreren Messsensoren versehen sind.

So kann anschließend eine Definitivprothese mit einem hohen funktionellen und auch ästhetischen Wert hergestellt und eine neue Lebensqualität erreicht werden.

Frau mit Prothese sitzt in Küche und lacht.

Die Rehabilitation ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zurück in den Alltag. Der Grundstein hierfür wird bereits während des Aufenthaltes in der Klinik gelegt, in dem z.B. der Wundheilungsprozess vorangetrieben und mit der Mobilisierung begonnen wird.

Intensive Steh- und Gehübungen sind nur ein Teil davon. Das große Ziel einer Rehabilitation ist die Rückkehr in ein unabhängiges Leben. Der Therapeut und der Orthopädietechniker legen zusammen mit dem Betroffenen ein persönliches Therapieziel fest, das von verschiedenen gesundheitlichen Faktoren abhängig ist.

Fit für den Alltag

Während der Rehabilitationsphase wird die Handhabung der Prothese in Zusammenarbeit mit einem Team aus Therapeuten in verschiedenen Alltagssituationen intensiv geübt und näher gebracht.

Neue Ziele setzen

Auf von jedem Anwender individuell definierte Rehabilitations-/Therapieziele, wie. z.B. verschiedene Gehstrecken oder Stufenzahl wird konzentriert hingearbeitet.

Da sich sowohl der Stumpf als auch das Aktivitätenniveau in den ersten 6 Monaten stark verändert, ist in dieser Zeit ein intensiver Kontakt zwischen Anwender und Techniker unumgänglich, um die Prothese den neuen Gegebenheiten anzupassen.

Während der Interimsphase zeigt sich das Potenzial jedes Einzelnen. Danach konzipiert Ihr Techniker die Komponenten für Ihre Definitivprothese.

Ca. 6 Monate nach der Amputation und Erstversorgung mit der Interimsprothese hat der Stumpf seine endgültige Form erreicht. Zudem finden ab diesem Zeitpunkt keine großen Volumenschwankungen mehr statt und es kann mit der Anfertigung der Definitiv-Prothese begonnen werden.

Die Definitiv-Prothese

Diese Prothese zeichnet sich durch einen komfortablen Schaft (da nun nicht mehr so viele Änderungen statt finden) und eine kosmetische Verkleidung für ein schönes optisches Erscheinungsbild aus. Selbstverständlich wird auch an dieser Prothese der Aufbau sowohl im statischen als auch dynamischen sorgfältig justiert.

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